Sonntag, 22. Februar 2009

The Original American Jazz Band


Gepflegte Hausmusik war in den Zwanzigerjahren offensichtlich beliebt. Hier trifft sich 1924 die Original American Jazz Band in der Quierschieder Holzer Straße in der Besetzung (von vorne links) Hertha Floch, Adolf Hewer, Maria Hewer, Agathe Zenner und (hinten von links) Theodor Hewer und Arthur Floch, einem Profi-Jazzer.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Katharina Schneider, geb. Bost


Katharina Bost (*22.10.1851), Tochter von Andreas Bost (*9.7.1819) und Barbara Meiser, war die Ehefrau von Nikolaus Schneider. Sie gebar 7 Kinder, starb bereits am 29.5.1893 im Alter von 41 Jahren. Das arg vergilbte Bild wurde im Photographischen Atelier Reischig, Bahnhofstrasse, Saarbrücken-St. Johann, aufgenommen, wo man sie offensichtlich nicht zum Lächeln aufgefordert hatte. Angeblich sei die Platte zum Nachbestellen noch aufbewahrt.

Obermaat in Kiel


Nikolaus Schneider (*22.10.1846, +29.3.1930) war in der Zeit um 1868 in Kiel Marinesoldat. Die Briefe, die er aus dieser Zeit an seine Verwandten schrieb, sind in sehr vergilbtem Zustand zum Teil noch erhalten. In einem dieser Briefe vom 4.10.1868 an einen namentlich nicht genannten Bruder gibt er einen Einblick in die Qualität der Militärmedizin: "Was mich anbetrifft so bin ich schon 7 Wochen krank, das heißt aber nicht lebensgefährlich sondern fühle einen Schmerz in Schultern und Kopf so daß ich in der ersten Zeit dachte ich sollte wahnsinnig werden. Ich ging zuerst zum Arzt im Militärlazarett, aber da habe ich allen Respect verloren, denn da wird man nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Hund behandelt, und für solche Behandlung danke ich, dann zog es mich zu einem Civilarzt zu gehen, welcher mich wenigstens etwas curiert hat, aber ganz gesund bin ich noch nicht." Das Bild des Zweiundzwanzigjährigen zeigt ihn in der damaligen Uniform der Koeniglichen Marine. Es wurde in dem Photographischen Atelier Chr. Arp, Kiel, Vorstadt Nr. 36 aufgenommen.



Mittwoch, 18. Februar 2009

Hochdekoriert


Ein tapferer Soldat zieht in die Ehe. Dieses selten schöne Hochzeitsbild zeigt Willi Naumann ("Hilles") und seine Braut Katharina ("Katche"). Der Bräutigam hat nach dem Ersten Weltkrieg seine Uniform gegen die eines Busfahrers des Quierschieder Kraftverkehrs ausgetauscht.


Bildnachweis: Albert Klee

Klassenbild mit Vase


Nur hübsche Quierschieder Mädchen strahlen auf diesem Klassenbild des Jahrgangs 1941, das im Sommer 1952 in Luxemburg aufgenommen wurde, den Fotografen an.

Dienstag, 17. Februar 2009

Schwimmbad 1939


Das Bild zeigt das Quierschieder Freibad wenige Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im August 1939. Im Hintergrund sind noch die ehemals vorhandenen Sprungtürme zu sehen, die bei der Renovierung des Bades weichen mussten. Viel trauriger ist allerdings der Verlust des ebenfalls noch zwischen den Bäumen zu erkennenden "Schlösschens", das der Abrissbirne zum Opfer fiel.

Montag, 16. Februar 2009

Am Schlachthaus

Diese im Sommer 1930 aufgenommene Szene wirkt ziemlich makaber. Zwei Schlachttiere stehen im Hof der Metzgerei Rettenmaier umgeben von der Familie und dem Personal. Links sind Maria Rettenmaier, geb. Bost (* 10.11.1903) und ihre Mutter, Katharina Bost, geb. Woll (* 7.10.1877, +15.11.1935) zu sehen, auf dem Arm ihre jüngste Enkelin Elli Rettenmaier (*30.9.1929, + 11.4.1996), die in ihren späteren Jahren selbst in das Metzgerhandwerk einstieg. Rechts steht, den Sohn und späteren Nachfolger Viktor (*13.8.1928) auf dem Ochsen stützend, der Metzgermeister Viktor Rettenmaier (*19.11.1893). Sein Vater, Nikolaus Rettenmaier, schaut dem Treiben aus dem Hintergrund am Fenster zu. Das Bild dominiert der Metzgergeselle Anton Riederer aus Ellwangen, sein Schlachtinstrument schwingend. Der Lehrbub Paul Schneberger und der Metzgergeselle Paul Greilach aus Göttelborn sind rechts bei den beiden Viktors zu sehen. Es ist nicht verbürgt, was nach dieser Aufnahme geschah.
(Bildnachweis: Helmut Bost, Informationen: Viktor Rettenmaier)

Sonntag, 15. Februar 2009

Sanssouci


Die Reisegesellschaft hat sich auf der Freitreppe vor der Orangerie im Park von Sanssouci in Potsdam versammelt. Es sind "deutsche Frauen von der Saar". Es ist daher davon auszugehen, dass die Aufnahme in der Zeit der Volksabstimmung 1935 entstanden ist. Einige Quierschiederinnen sind mitgereist, so z.B. in der Mitte der ersten stehenden Reihe in den hellen Kleidern links Maria Uhl und rechts Erna Faber, hinter letzterer Emilie Schneider und wiederum hinter dieser ihre Schwester, Adelheid Hewer, geb. Schneider. Die Dritte auf der rechten Seite von Emilie Schneider im grauen Mantel ist Maria Keßler, geb. Woll.

Montag, 9. Februar 2009

Mit dem Saurer unterwegs


Auf diesem interessanten Bild sind Quierschieder Touristen vor dem Bus der Marke Saurer des Kraftverkehrs Quierschied in den Dreißigerjahren zu sehen. Eine Weinprobe stand offensichtlich auf dem Programm. Der Fahrer des Busses, Peter Kartes (an der Motorhaube mit Ballonmütze), will vermutlich schon gar nicht mehr hinschauen.

Sonntag, 8. Februar 2009

Verein für Geselligkeit am Rhein


Am Sonntag, 2. Juli 1933, trieb es den Quierschieder Verein für Geselligkeit nach Bingen und Koblenz an den Rhein. Auf einem Ausflugsboot bei einer Rheinfahrt entstand dieses Bild. Einige Mitglieder scharen sich um den Busfahrer des "Kraftverkehr Quierschied" Peter Kartes (3.v.links), mit dem die Tagesreise unternommen wurde.

Verein für Geselligkeit in Mannheim


Am Wasserturm in Mannheim lassen sich die Mitglieder des Vereins für Geselligkeit bei einer weiteren Reise in den Dreißigerjahren abbilden.

Verein für Geselligkeit am Alten Markt


Geführt vom "Bräutigam" Ferdinand Stenger marschiert der Verein für Geselligkeit in guter Laune und bei einem Riesenpublikum, eine Hochzeitsgesellschaft mimend, über den Alten Markt. Den Uniformierten am Straßenrand nach geschah der Umzug in der nationalsozialistischen Vorkriegszeit. Der erste Vorsitzende Josef Müller ist am Ende des Zugs links im Zylinder zu sehen.

Samstag, 7. Februar 2009

TVQ am Alten Markt


Bei sehr schönem Wetter marschiert der Turnverein Quierschied in den Dreißiger Jahren frisch, fromm, fröhlich und frei über den Alten Markt am Gasthaus Högel vorbei. Im Hintergrund ist noch die alte Bebauung zu erkennen, z.B. rechts am Rande das bald danach abgerissene Bauernhaus der Familie Bost mit seiner gewaltigen Scheune.

Freitag, 6. Februar 2009

Reservelazarett Augsburg


Nach seiner Verletzung kam der Unteroffizier Peter Keßler (links neben der Ordensschwester) mit Zwischenstationen in den Reservelazaretten Saarburg, Neunkirchen und Weißenburg in das K.B. Reservelazarett Augsburg B, wo diese Aufnahme entstand. Danach war das aktive Soldatenleben für den 35jährigen Quierschieder beendet.

1915


Der Gefreite Peter Keßler (am Tisch 2. von rechts) ist am 24.3.1915 zum Unteroffizier befördert worden und sitzt hier im Kreise seiner Kameraden der 1. Kompanie des Reserve-Infanterie-Rgts. No. 60 beim Kartenspiel, zumindest wird so getan als ob. Das Bild muss im Sommer 1915 - der Krieg ist seit einem Jahr im Gange - aufgenommen worden sein.

Dienstag, 3. Februar 2009

Rotes Kreuz


Auf der Eingangstreppe des alten Rathauses hat sich in den Zwanziger Jahren eine eindrucksvolle Zahl engagierter Damen der Quierschieder Sanitätskolonne des Roten Kreuzes versammelt, um sich zu verewigen. Im Hintergrund ist noch die ständig quietschende, schwergängige Eingangstür zu erahnen.

Montag, 2. Februar 2009

Hochzeitsgesellschaft 1929









Diese Aufnahme einer Hochzeitsgesellschaft wurde am 12.9.1929 in der oberen Steinbergstraße vor der Schreinerei Hewer aufgenommen. Sie zeigt das Brautpaar Hewer-Masson im Kreis der Eingeladenen. Die Braut ist Maria Hewer (*30.4.1906, +9.7.1995) aus Quierschied, der Bräutigam der aus Hillesheim in der Eifel stammende Diplom-Ingenieur August Masson (*27.7.1899, + 21.1.1989). Neben der Braut sitzt ihre Mutter, Adelheid Hewer geb. Schneider (* 1877, +1949) und neben dieser der Vater des Bräutigams, Leo Masson (*1869, + 1953), der Besitzer einer Bierbrauerei in Hillesheim. Neben dem Bräutigam sind seine Mutter Anna Masson geb. Arimond (*1869, + 1948) und der Vater der Braut, der Schreinermeister Franz Hewer (*1869, + 1952) zu sehen. Unter den Gästen befinden sich auch der damalige Bürgermeister Sieberin und seine Ehefrau Christine, die links und rechts über dem Vater des Bräutigams stehen. Auf der rechten Seite, mit Zylinderhut und weißem Schnurrbart, ist Nikolaus Schneider, der Großvater der Braut zu erkennen. Er hat nach dieser Feier nur noch ein halbes Jahr gelebt. Das Brautpaar hingegen hat noch die Goldene Hochzeit gefeiert, an der von den hier abgebildeten Gästen allerdings nur noch der Bruder der Braut, Adolf Hewer (über dem Bräutigam stehend), und seine Ehefrau Maria (neben dem Bräutigam im hellen Kleid) teilnehmen konnten.

Sonntag, 1. Februar 2009

Militärpass des Uffz. Peter Keßler


Der Militärpass, das Soldbuch und das Schießbuch des Quierschieder Unteroffiziers Peter Keßler (* 21.7.1880, + 25.5.1965) machen seinen Werdegang als Soldat deutlich. Am 19. Oktober 1900 trat er in Berlin als Rekrut bei dem Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4, in der 11. Kompanie als Füsilier seinen Dienst an, wurde dort als Hornist und am Gewehr 98 ausgebildet und am 28. Oktober 1901 zum Gefreiten ernannt. Er diente als stolzer Wachsoldat im Berliner Schloß. Nach zwei Jahren, am 24. September 1902, wurde er wieder entlassen, oder besser gesagt, "zur Reserve des Regiments beurlaubt". In den Jahren 1904, 1909 und 1911 war er im gleichen Regiment zu zweiwöchgen Übungen eingezogen. Nach der Mobilmachung wurde aus der Übung Ernst. Peter Keßler wurde am 4. August 1914 bei der 1. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) No. 60 aktiv, durchlebte mit seiner Einheit einige Schlachten und Gefechte, z.B. die Schlacht bei Nancy-Epinal, Gefechte am Delmer Rücken und bei Nommeny oder Stellungungskämpfe in Lothringen. Zum Unteroffizier wurde er am 24.3.1915 befördert. Am 17.10.1915 wurde er "infolge Quetschung der Magengegend, was er sich durch Fallen zugezogen hatte" nach Zwischenstationen in das Reservelazarett Augsburg verlegt, wo er bis Dezember 1915 blieb. Im April 1916 wurde er infolge Kriegsdienstbeschädigung "mit Anspruch auf Versorgung" (25 Mark im Monat) von seinem Regiment entlassen.

1914


Im Dezember 1914 schrieb der Gefreite Peter Keßler, 34 Jahre alt, diese Feldpostkarte und wünschte den Empfängern, der Familie Hewer in Quierschied, "ein glückseliges neues Jahr". Er ist sitzend, mit verschränkten Armen, zu sehen. Seine Einheit, die 1. Kompanie des Reserve-Infanterie Regiments Nr. 60, war zu dieser Zeit schon durch einige Gefechte gegangen, am Ende des Krieges waren es 84 Soldaten aus dieser Kompanie, die fielen. Der Ort ihres Grabes ist zumeist bekannt (vgl. Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.). Peter Keßler selbst, zur Zeit der Aufnahme bereits Vater zweier Jungen, eines Zehnjährigen und eines Achtjährigen, hat auch noch den Zweiten Weltkrieg überlebt; er starb mit 85 Jahren 1965 in seinem Haus am Alten Bahnhofsweg.